Lieferschwierigkeiten bei der Bundesdruckerei | Innenressort übernimmt Kosten bei unmittelbar anstehenden Reisen
17.06.2024Bremerinnen und Bremer müssen unter Umständen länger auf ihre beim Bürgeramt beantragten Reisepässe warten. Grund: Deutschlandweit sind seit Anfang 2024 die wöchentlichen Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich gestiegen und sind seit Wochen auf einem konstant sehr hohen Niveau. Das führt zu Engpässen bei der Bundesdruckerei, die für ganz Deutschland Pass- und Ausweisdokumente herstellt. Alleine bis Ende Januar wurden erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei weit über 600.000 Reisepässe bestellt.
Trotz der hohen Bestelleingänge konnte die Bundesdruckerei in den ersten Wochen des Jahres 2024 die vereinbarten Lieferzeiten beim Pass noch einhalten, jetzt wird es eng. Üblicherweise liegt die durchschnittliche Wartezeit für einen neu beantragten Reisepass bei drei bis vier Wochen. Aktuell kann es bis zu acht Wochen dauern, bis Bürgerinnen und Bürger ihren druckfrischen Pass in den Händen halten. Von den temporären Verzögerungen sind Personalausweise und Führerscheine sowie sogenannte Expressreisepässe nicht betroffen.
"Es wurden gut 4.500 Reisepässe in der Zeit vom 24. April bis 31. Mai 2024 beantragt und noch nicht zurückgeliefert", erklärt Innensenator Ulrich Mäurer die Situation. "Davon gut 2.500 für Menschen unter 25 Jahren." Daher bietet der Senator jetzt folgende Hilfestellung an: Alle Bremerinnen und Bremer, bei denen die Urlaubsreise unmittelbar bevorsteht und die immer noch auf ihre Reisepässe warten, bekommen die Möglichkeit, beim Bürgeramt einen Expressreispass zu beantragen. "Den Reiseexpresspass bekommen Bürgerinnen und Bürger in sechs bis sieben Tagen. Die Gebühr für einen Expresspass beträgt normalerweise 32 Euro extra. In diesem Fall übernimmt unser Ressort diese Gebühr", sagt Senator Mäurer.
Dafür schreiben alle von dem Engpass betroffenen Bürgerinnen und Bürger an das jeweilige Bürgeramt eine E-Mail (BSC-Mitte: bscmitte@buergeramt.bremen.de, BSC-Nord: bscnord@buergeramt.bremen.de, BSC-Stresemannstraße: bscstre@buergeramt.bremen.de), in der sie das Reisedatum und -ziel angeben, um kurzfristig einen Termin zu bekommen. Der Termin sollte dann auf jeden Fall genutzt werden. Wichtig: Kinder, die einen neuen Reisepass benötigen, müssen bei dem Termin zwingend anwesend sein. Um das Antragsaufkommen zu bewältigen, kann es sein, dass Bremerinnen und Bremer nicht beim Bürgeramt ihrer Wahl einen Termin bekommen.
Ein Grund für das hohe Antragsaufkommen: Seit Anfang des Jahres stellen Ämter bundesweit keine Kinderreisepässe mehr aus. Kinder brauchen seit dem 1. Januar 2024 einen regulären, eigenen Reisepass. "Früher wurden die Kinderpässe direkt vom Sachbearbeiter am Platz ausgestellt, jetzt müssen die Pässe beantragt und von der Bundesdruckerei gedruckt werden", erläutert Senator Ulrich Mäurer. Zudem laufen viele der 2023 ausgestellten Kinderreisepässe jetzt zeitgleich bundesweit aus. Für die anstehenden Urlaubsreisen sind neue Reisedokumente notwendig. "Insgesamt gehen wir in diesem Jahr für das Land Bremen von mindestens 80.000 Reisedokumenten aus, davon etwa 8.000 Kinderreisepässe, die durch neue Dokumente ersetzt werden müssen", so Mäurer.
So stiegen in den ersten Wochen des Jahres 2024 die Antragszahlen vor allem für Reisepässe außergewöhnlich an. Sogar die regelmäßig hohen Antragszahlen jedes Jahr vor den Sommermonaten wurden bereits zahlenmäßig übertroffen.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Rose Gerdts-Schiffler, Pressesprecherin beim Senator für Inneres und Sport, Tel.: (0421) 361-9002, E-Mail: rose.gerdts-schiffler@Inneres.Bremen.de