Konstruktiver Prozess mit den muslimischen Religionsgemeinschaften
05.09.2024Laut Schätzungen leben in Bremen über 50.000 Menschen muslimischen Glaubens. Sie können ihrer Religion entsprechend in Bremen auf muslimischen Gräberfeldern beigesetzt werden. Seit 2013 ist das vertraglich festgehalten. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft und die Religionsgemeinschaften der Muslime haben nun ein Konsenspapier unterzeichnet, das es erleichtern soll, auch zukünftig weiterhin geeignete kommunale Flächen für solche Felder zur Verfügung zu stellen.
Dazu der zuständige Staatsrat bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Jan Fries: "Bremen ist eine Stadt, die die Religion der Menschen respektiert. Dazu gehört es, religiöse Riten zu ermöglichen. Ein muslimisches Gräberfeld muss durch die Religion festgeschriebene Voraussetzungen erfüllen. In einer Stadt, in der Flächen generell sehr begrenzt vorhanden sind, ist die Suche nach geeigneten Flächen für ein muslimisches Gräberfeld nicht ganz leicht. Daher bin ich sehr froh, dass die muslimischen Religionsgemeinschaften mit uns einen sehr konstruktiven Prozess gestaltet und wir so einen Konsens gefunden haben."
Im Islam gelten strenge Bestattungsregeln. So dürfen Verstorbene nur in Erde beigesetzt werden, die noch nie als Grab gedient hat. Darüber hinaus gilt die ewige Totenruhe. Das bedeutet, dass ein Grab nicht aufgelöst oder neu belegt werden darf. Das nun unterzeichnete Konsenspapier ermöglicht es, in sehr engem Rahmen und im Benehmen mit den Vertretern der islamischen Glaubensgemeinschaft auch Flächen in den Blick zu nehmen, auf denen bereits Menschen muslimischen Glaubens beigesetzt wurden.
Dazu der Vorsitzende des größten Dachverbandes der islamischen Religionsgemeinschaften Schura Bremen, Murat Çelik: "Jedes Jahr finden hunderte muslimische Bestattungen in unserer Heimatstadt statt. Die heute unterzeichnete Vereinbarung bildet eine gute und verlässliche gemeinsame Basis für die Anforderungen an zukünftig zu erweiternde und neu zu entwickelnde muslimische Grabfelder, um den stetig steigenden Bedarf an muslimischen Begräbnissen zu gewährleisten."
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