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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Bericht zur Anerkennungspraxis vorgelegt

Verdreifachung der anerkannten Berufsabschlüsse von ausländischen Gesundheitsfachkräften

11.09.2024

Um dem Personalmangel im Gesundheitswesen zu begegnen, setzt der Bremer Senat auch auf ausländische Fachkräfte. Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz wirbt selbst kein Personal an, ist aber für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse zuständig. Seit 2023 wird der Anerkennungsprozess optimiert: Mit Erfolg, wie der am gestrigen Dienstag (10. September 2024) der Senatskommission "Geschlechtergerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt" und der Gesundheitsdeputation vorgelegte Bericht zeigt.

Dazu sagt Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz: "Für eine gute gesundheitliche Versorgung werden international ausgebildete Fachkräfte immer wichtiger. Die Verdreifachung der erfolgreich abgeschlossenen Anerkennungsverfahren bei den Gesundheitsfachberufen in den vergangenen fünf Jahren zeigt, wie erfolgreich sich Bremer Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber um ausländische Fachkräfte bemühen und wie attraktiv Bremen für ausländische Fachkräfte ist. Gleichzeitig ist es uns trotz des enormen Anstiegs der Anträge gelungen, den Prozess der Berufsanerkennung deutlich zu verschlanken und die Bearbeitungszeit auch mit digitaler Unterstützung extrem zu verkürzen. Das ist ein wesentlicher Schritt, um den Personalmangel im Gesundheitswesen zu bewältigen."

Zu den Zahlen: Während 2019 noch 91 Anerkennungsverfahren für die Gesundheitsfachberufe erfolgreich abgeschlossen wurden, waren es 2021 bereits 185 und 2023 dann 266. Für 2024 rechnet das Gesundheitsressort mit rund 300 Anerkennungen. Zwei Drittel der Antragsstellenden sind Frauen. Die Anzahl der erfolgreich abgeschlossenen Anerkennungsverfahren für Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker blieb von 2019 bis 2023 stabil bei rund 90 jährlich. Zusätzlich zu den Anträgen auf Approbation werden jährlich doppelt bis dreimal so viele Anträge zur Erteilung einer Berufserlaubnis für Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Apothekerinnen und Apotheker bearbeitet, so dass sie unter Anleitung bereits Berufserfahrung in Deutschland sammeln können.

Mehrheitlich stammen die Antragsstellenden der erfolgreich abgeschlossenen Anerkennungsverfahren aus Drittstaaten und haben auch ihre Ausbildung in Drittstaaten absolviert, Tendenz steigend. Dazu zählten 2023 im Bereich der Gesundheitsfachberufe Antragsstellende aus Tunesien, Indien und dem Libanon, bei den Heilberufen kamen die meisten Antragsstellenden aus Syrien, der Ukraine und Belarus. Für die senatorische Behörde nimmt damit der Prüf- und Verwaltungsaufwand zu. Anders ist es bei Antragsstellenden aus Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Aufgrund einer Europäischen Richtlinie wird eine Vielzahl der Gesundheitsberufe nahezu automatisch anerkannt.

Um die steigende Anzahl an Anträgen bewältigen zu können, hat das Gesundheitsressort das Anerkennungsverfahren optimiert, Prozesse verschlankt und tauscht sich regelmäßig mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Recruitingfirmen aus. Die Bearbeitungszeit der Anträge konnte deutlich reduziert werden, bei vollständig eingereichten Unterlagen um mehr als sechs Monate. Ab Ende September wird die Antragsstellung komplett digital möglich sein und das Anerkennungsverfahren weiter beschleunigt. Über die Website der Behörde können dann sämtliche für die Anerkennung erforderlichen Dokumente hochgeladen und direkt durch die Behörde bearbeitet werden. Das reduziert den Arbeitsaufwand für Antragsstellende und Verwaltung.

Hintergrund:
Bereits 2020/2021 fehlten bundesweit über 14.000 Fachkräfte allein in der Gesundheits- und Krankenpflege. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird sich durch den demographischen Wandel weiter verschärfen. Laut Gesundheitsberufemonitoring 2021 könnte im Land Bremen bis 2035 eine Lücke von 1.400 Pflegefachkräften und 490 Physiotherapeutinnen und –theraputen entstehen. Um diese Lücke zu schließen, steuert Bremen neben dem verbesserten Antragsverfahren unter anderem mit Maßnahmen wie "Bleib dran an der Pflege" und "Ich pflege wieder, weil …", dem Modellprojekt INGA Pflege 3.0 und dem geplanten Welcome Center für ausländische Fachkräfte im Gesundheitswesen dagegen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de