Veranstaltung liefert Informationen und eine feministische Perspektive
26.09.2024Rund ein Drittel der Frauen leidet in den Wechseljahren unter Beschwerden. Doch wie damit umgehen? Hormontherapie ja oder nein? Während aktuelle Ratgeber sowie Online-Sprechstunden Hormontherapien empfehlen, schätzen medizinische Studien deren Risiken unterschiedlich ein. Mit einer Veranstaltung am 18. Oktober um 16 Uhr informiert die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) in der Faulenstr. 14-18 umfassend zu dem Thema. Der Eintritt ist frei.
In der Veranstaltung erfahren die Teilnehmenden auch, wie eine bessere Gesundheitsversorgung in diesem Lebensabschnitt aussehen sollte. Denn: In unserem Gesundheitssystem werden die Wechseljahre zu wenig berücksichtigt. So sind sie beispielsweise nicht Teil der Grundausbildung von Ärztinnen und Ärzten. Auch am Arbeitsplatz sind die Wechseljahre meist ein Tabuthema, beziehungsweise werden als Privatsache angesehen. Folglich können die möglichen Bedarfe der Frauen von den Arbeitgebenden nicht berücksichtigt werden, was zu zusätzlichen Belastungen führen kann. "Die Wechseljahre müssen mehr in den Fokus der öffentlichen Debatte und der Politik. Sie gelten noch viel zu sehr als schambesetzte Lebensphase, die jede für sich allein zu bewältigen hat. Wir brauchen breite Information sowie Strukturen, die betroffenen Frauen unterstützen", sagt die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm.
Mehr Information bedeutet weniger Verunsicherung
Denn: Damit Frauen den für sich bestmöglichen Umgang mit den Wechselfahren finden können, benötigen sie verlässliche Informationen und Unterstützung. Die Referentin der Veranstaltung, Johanna Budke, ist Gesundheitswissenschaftlerin. Sie promoviert am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung an der Universität Bielefeld und wird bei der Veranstaltung das Thema Wechseljahre in seinen unterschiedlichen Facetten beleuchten. So wird sie erläutern, welche Prozesse sich während der Wechseljahre im Körper abspielen und welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt, mit den Auswirkungen und den damit verbundenen Belastungen umzugehen. Auch Angebote von Hormonkliniken und Hormonsprechstunden sollen thematisiert werden. Zudem wird darüber gesprochen, dass jede Frau die Wechseljahre unterschiedlich erlebt und wie Faktoren wie kultureller Hintergrund und Klasse sowie die Situation von trans* Personen darauf einwirken können.
Mehr Aufmerksamkeit für die Wechseljahre
Gesellschaftlich werden die Wechseljahre oftmals tabuisiert, im medizinischen Bereich und im Arbeitskontext werden sie noch viel zu häufig ignoriert. Um der Thematik mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und um sie auf die politische Agenda zu setzen, haben sich inzwischen Initiativen gegründet. Diese werden bei der Veranstaltung ebenfalls vorgestellt und politische Forderungen formuliert und diskutiert.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der ZGF, Tel.: (0421) 361-6050,
E-Mail: presse@frauen.bremen.de