Politischer Gegenwind gegen Gleichstellungspolitik
04.03.2025Dieses Jahr steht der Weltfrauentag unter dem Eindruck der Bundestagswahl 2025: Im nächsten Bundestag ist die zweitstärkste Kraft in Teilen gesichert rechtsextrem, tritt für rückwärtsgewandte Geschlechterrollen ein und spricht in ihrem Wahlprogramm von einem Trans-Gender-Hype, der Familien belaste und ihren Zusammenhalt gefährde. Generell wird es mit den neuen Mehrheiten im Bundestag sowie mit weniger Frauen im Parlament - ihr Anteil ist um drei Prozentpunkte gesunken - noch schwieriger werden, wichtige frauenpolitische Vorhaben durchzusetzen.
Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm: "Der Gegenwind gegen die Gleichstellung von Frauen und queeren Menschen wird in den kommenden Jahren stärker werden. Es ist daher wichtig, dass wir den diesjährigen Weltfrauentag und die folgenden Monate dazu nutzen, um uns lautstark und nachdrücklich gegen Sexismus, gegen Antifeminismus sowie gegen Gewalt an Frauen zu positionieren und Maßnahmen und Gesetze einfordern, die diesen entgegenwirken."
Ungleichheit bei den Geschlechtern gibt es zum Beispiel beim Verdienst. Darauf macht der Equal Pay Day am 7. März aufmerksam. Der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern, der sogenannte Gender Pay Gap, hat sich im Jahr 2024 im Land Bremen um zwei Prozent verringert und liegt nun bei 17 Prozent. "Zwei Prozent sind nach Jahren der Stagnation zwar eine positive Entwicklung. Sie markieren aber noch keinen anhaltenden Abwärtstrend", so Wilhelm.
Eine schwierige konjunkturelle Lage, das Wegbrechen von Arbeitsmarktfördermaßnahmen sowie das Fehlen von Kita-Plätzen und einer verlässlichen Kinderbetreuung erschweren es aktuell insbesondere Frauen, und gerade Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie Alleinerziehenden, eine existenzsichernde Arbeit auszuüben. "Steuert die Politik hier nicht tatkräftig gegen, führen Teilzeit, Minijobs sowie eine schlechtere Bezahlung in den von Frauen bevorzugten Branchen dazu, dass sich die Lohnlücke in den kommenden Jahren wieder vergrößert", sagt die Landesfrauenbeauftragte.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Susanne Gieffers, ZGF Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: (0421) 361-6050, E-Mail: presse@frauen.bremen.de