"Es ist schon erschreckend, dass die Schicksale von 11000 Arbeitnehmerinnen, darunter viele Alleinerziehende und langjährig Beschäftigte, zu einem politischen Spielball der FDP geworden sind - einer Partei, die gerade krachend bei den Wählern gescheitert ist. Man muss noch mal deutlich sagen: hier hätte es nicht um wirtschaftspolitische Ideologie gehen dürfen. Es geht nicht um die Belohnung des Missmanagements durch Familie Schlecker, sondern allein darum, ob Frauen, die ihre Situation nicht verschuldet haben, eine neue Chance auf einem schwierigen Arbeitsmarkt bekommen können." Mit diesen Worten kommentierte Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (29.3.2012) in einer ersten Stellungnahme die Ergebnisse der Verhandlungen in Baden-Württemberg um eine Transfergesellschaft nach der Schlecker-Pleite und die Reaktion aus Bayern.
Nach Bundesminister Rösler und den FDP-Ministern in Sachsen und Niedersachsen hat jetzt auch der bayerische FDP-Wirtschaftsminister den Betroffenen der Schlecker-Pleite die Hilfe versagt. Böhrnsen: "Dass die drei Länder die Transfergesellschaft nicht mittragen ist umso unverständlicher, weil noch heute ein Gutachten bestätigt hat, dass mit der Bürgschaft nur ein geringes Risiko verbunden gewesen wäre. Bremen steht aber zu seinem Wort, das wir den Schlecker-Frauen und ihrer Gewerkschaft auf dem Bremer Marktplatz gegeben haben. Zusammen mit der Arbeitsagentur werden wir in Bremen Lösungen für die Frauen suchen, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern."