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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Gewaltschutz-Beratungsstellen gestärkt – Landesfrauenbeauftragte kommentiert Haushaltsbeschluss

30.04.2012

„Es ist gut und richtig, dass die Beratungsstellen für Gewaltopfer in Bremen gestärkt werden“, kommentiert Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe die von der Koalition gestern verhandelten Haushaltsentwürfe 2012/13, „allerdings hätte ich mir insbesondere im Bereich häusliche Gewalt ein stärkeres Engagement der Koalition gewünscht.“ Nach den gestrigen Beschlüssen werden Schattenriss, die Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen, mit 50.000 Euro sowie der Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen mit 40.000 Euro zusätzlich ausgestattet. Die Mittel der Beratungsstelle für Opfer häuslicher Gewalt „Neue Wege“ werden von bisher 15.000 Euro um 20.000 Euro auf 35.000 Euro erhöht, und der Frauengesundheitstreff Tenever als Anlaufstelle insbesondere für Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, bekommt 10.000 Euro zusätzlich.

„Für von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen ist es oft ein großer und schwerer Schritt, von sich aus nach Hilfe zu suchen. Sie brauchen deutliche und niedrigschwellige Hilfsangebote, lang vor dem verzweifelten Gang ins Frauenhaus. Dass sie bisher lange Wartezeiten für eine Beratung oder Therapie in Kauf nehmen mussten, war unzumutbar und unverantwortlich“, so die Frauenbeauftragte weiter. „Dass nun trotz Haushaltsnotlage das Budget der Beratungsstellen erhöht wurde, zeigt, dass die Koalition die Not der Betroffenen sieht. Dass für ‚Neue Wege’ als Anlaufstelle für Opfer häuslicher Gewalt jedoch nur 20.000 Euro mehr bereit gestellt werden, entspricht nicht annähernd dem tatsächlichen Bedarf und steht meines Erachtens in einem Missverhältnis zur Verteilung der Mittel in anderen Bereichen.“

Die Beratungsangebote stellen in Bremen das ambulante Hilfesystem für Frauen und Mädchen, die Gewalt erlebt haben, dar. „Alle vier Beratungsstellen leisten fachlich hochqualifizierte Arbeit – bisher oftmals ehrenamtlich und am Rande der Selbstausbeutung, weil die Not vieler Betroffener so groß ist, dass Wartezeiten nicht zuzumuten sind und weiteres Gefahrenpotenzial in sich tragen.“, erklärt Ulrike Hauffe, „auch mit den zusätzlichen Mitteln wird die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter hoch bleiben und ihr dauerhaftes Engagement über das Normale hinaus gefragt und vonnöten sein.“