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Senatskanzlei

Jens Böhrnsen: „Beeindruckende Erfolgsgeschichten“

26.07.2012

„Beeindruckende Erfolgsgeschichten, die den Ruf Bremens als traditionsreiche Autostadt und internationales Kompetenzzentrum für logistisches know-how belegen und festigen“, erlebte heute Bürgermeister Jens Böhrnsen bei einem Besuch der Firmen Lorel GmbH und Schedel Automotive System Service GmbH im Gewerbegebiet Hansalinie. Beide Unternehmen sind eng mit dem Bremer Mercedes-Benz Werk verbunden. Verbesserungsvorschläge hatten die Firmenchefs allerdings auch im Gepäck. Insbesondere die ÖPNV-Erreichbarkeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Drei-Schichten-System arbeiten, müsse verbessert werden. Böhrnsen: „Das zeigt doch ganz besonders, dass ideologische Debatten für oder gegen das Auto vollkommen kurzsichtig sind. Die Menschen leben davon, dass sie für Bremens größten privaten Arbeitgeber arbeiten, sie haben Autos und sie nutzen den ÖPNV, um zur Arbeit zu kommen. Die Aufgabe der Politik ist es, sowohl gute Rahmenbedingungen für unsere Industrieunternehmen zu schaffen als auch den Nahverkehr zu verbessern.“ Allerdings macht nicht nur der öffentliche Nahverkehr den Firmenchefs Sorgen, sondern auch die Energieversorgung. Schon dreimal mussten sie in diesem Jahr Stromausfälle überstehen, was in den auf Automatisierung und Datentransfer angewiesenen Unternehmen erhebliches Kopfzerbrechen verursachte.

Inmitten der Reifenherstellung Betriebsleiter Bremen H. Buss, Bürgermeister Böhrnsen und Martin Schedl, geschäftsführender Gesellschafter der Schedl Automotive System Service GmbH
Inmitten der Reifenherstellung Betriebsleiter Bremen H. Buss, Bürgermeister Böhrnsen und Martin Schedl, geschäftsführender Gesellschafter der Schedl Automotive System Service GmbH

Vor weiteren Ausbaumaßnahmen zur Standorterweiterung in Hemelingen steht die Lorel GmbH, wie Geschäftsführer Martin Oelgemöller und Belinda Kunert, Kaufmännisches Management, dem Bürgermeister erläutern und bei einem Betriebsrundgang zeigen konnten. 1996 gegründet, übernahm die Lorel 1999 die Logistische Versorgung von Mercedes in Bremen. Neben der klassischen Lagerhaltung im Vollgut übernimmt die Lorel Aufgaben des Cross Dock und Leerguthandlings sowie der Setbildung und Paketvereinzelung. Insbesondere die Zusammenführung von Einzelteilen, um punktgenau ganze Einbauteile an das Band liefern zu können, bedeutet für das Unternehmen eine erhebliche Vertiefung der Arbeit. Martin Oelgemüller: „Fertigung und Logistik wachsen zusammen.“ Rund 500 Lkw werden täglich rund um die Uhr eingesetzt. Die Lorel GmbH gehört seit Jahren zu den führenden Logistik-Dienstleistern in Bremen. Hier ist der Hauptsitz, 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden beschäftigt.

Beeindruckender Logistiker Lorel, rechts Geschäftsführer Martin Oelgemüller
Beeindruckender Logistiker Lorel, rechts Geschäftsführer Martin Oelgemüller

Eng mit dem Werdegang von Albert Schedl ist die imposante Geschichte von
Schedl Automotive System Service verbunden, dem Reifenzulieferer von Mercedes-Benz in Bremen. 2001 machte sich der Ingenieur selbständig und gründete durch Übernahme seines insolventen Arbeitgebers die Schedl Automotive System Service GmbH. Heute beliefert er mit Werken in Deutschland, Belgien, Großbritannien, Portugal, Tschechien und China die Premium-Fahrzeuge von Daimler, VW und BMW. Der Sitz der Firmenzentrale ist Bonn. In Bremen arbeiten 47 Mitarbeiter. Neben der Komplettradmontage hat sich Schedl Automotive System Service in den vergangenen Jahren zum Dienstleistungspartner für andere Automobilzulieferunternehmen entwickelt. So übernimmt Schedl für verschiedene Drittfirmen die Sequenzierung und JIT/JIS Anlieferung von Motorraumabschirmungen und Seitenscheiben an das Werk des jeweiligen Kunden.

Besondere Sorgen bereitet dem Firmenchef zur Zeit die Suche nach kompetenten Beschäftigten. „Wir wollen mit eigenem Stammpersonal arbeiten, weil Mitarbeiterzufriedenheit eine der tragenden Säulen unserer Betriebsphilosophie ist. Aber es ist nicht leicht, den Bedarf nach Fachkräften erfüllt zu bekommen“, berichtete Schedl dem Bürgermeister. Bei einem Rundgang überzeugte sich Böhrnsen von der hohen Qualität der Reifenherstellung und Logistik, zeigt sich beeindruckt von der überaus geringen Fehlerquote. Böhrnsen: „Darauf kommt es aber bei den Zulieferern auch an, denn wenn keine oder falsche Teile nicht sequenzgenau am Band sind, dann stockt die ganze Produktion der Autos. Und das sind – wie wir wissen – in Bremen bei Daimler über 300.000 im Jahr.“

Fotos: Senatspressestelle