Neue Organisation und mehr Personal sollen Kundenbetreuung verbessern
30.10.2012Der Senat hat heute (30.10.2012) Planungen des Senators für Inneres und Sport zugestimmt, die eine Neuorientierung der Arbeit der Ausländerbehörde und ihre organisatorische und personelle Verstärkung vorsehen. Damit reagiert der Senat auf die angespannte Situation im Bereich der Ausländerbehörde.
Insbesondere aufgrund der zu geringen Personalausstattung der Behörde sind zu lange Bearbeitungszeiten und nicht zu rechtfertigende monatelangen Wartezeiten für einen Termin entstanden. Auch die telefonische Erreichbarkeit kann wegen der Einbindung aller Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter in die unmittelbare Kundenbetreuung vor Ort über weite Zeiträume nicht gewährleistet werden. „Dies ist nicht länger vertretbar“, erklärte Innensenator Ulrich Mäurer. Zwar sei in den vergangenen Jahren schon mit Sofortmaßnahmen auf die Verschlechterung reagiert worden, um diese zumindest teilweise aufzufangen, doch verwies er darauf, dass die Regierungskoalition die Ausländerbehörde zu einer Servicestelle für Aufenthaltserteilung und Einbürgerung weiterentwickeln wolle. „Diese politische Zielsetzung kann nur von einer gut ausgebildeten, motivierten und ausreichend ausgestatteten Verwaltung umgesetzt werden“, so Mäurer. Mit den jetzt vom Senat beschlossenen Plänen, denen eine detaillierte Überprüfung der bisherigen Organisationsformen vorausgegangen ist, „haben wir die Chance, unsere Ziele zu erreichen“, begrüßte der Senator den Beschluss.
Der Senator für Inneres und Sport hatte im März 2012 gemeinsam mit der Amtsleitung das Projekt „Stadtamt zukunftssicher gestalten“ aufgelegt. Kerninhalt des Projektauftrages ist die kritische Überprüfung und Verbesserung der Arbeitsabläufe im Stadtamt einschließlich einer eindeutigen Ressourcenbemessung. Als Einstieg für die Projektarbeit wurde die Ausländerbehörde gewählt, da hier die Probleme am gravierendsten sind.
Um das strategische Ziel der Schaffung einer Servicestelle für Aufenthaltserteilung und Einbürgerung zu erreichen, werden die Aufgabenbereiche „Einbürgerung“ und „ausländerrechtliche Angelegenheiten“ in einer Abteilung zusammengefasst.
Zur bestmöglichen Serviceorientierung ist vorgesehen:
Damit die neuen Standards umgesetzt und die damit verbundenen Ziele, insbesondere Verkürzung der Wartezeit und Sicherstellung der telefonischen Erreichbarkeit erreicht werden können, wird die Ausländerbehörde in den nächsten Monaten personell verstärkt. Statt jetzt ca. 50 sollen dort 65,5 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fest und weitere acht aus dem Nachwuchspool der Senatorin für Finanzen beschäftigt sein. „Nach der Einarbeitung der neuen Kräfte rechnen wir mit einer spürbaren Verbesserung ab Sommer“ so Senator Mäurer.
Inhaltliche Schwerpunkte im Politikfeld Aufenthalt und Einbürgerung
Dem Senatsbeschluss zur Fortentwicklung der Ausländerbehörde liegt auch eine politische Schwerpunktsetzung des Senats zugrunde.
Der Senator für Inneres und Sport setzt sich einerseits auf Bundesebene für dringend erforderliche Verbesserungen im Aufenthaltsrecht (stichtagsunabhängige Bleiberechtsregelung) und im Staatsangehörigkeitsrecht (Abschaffung der Optionspflicht, Initiative zur Hinnahme von Mehrstaatigkeit) ein.
Andererseits werden die bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten bei der Anwendung des geltenden Rechts ausgenutzt, um die gesetzten Ziele im Politikfeld Aufenthalt und Einbürgerung zu erreichen: