Bürgermeister Böhrnsen und Wirtschaftssenator Günthner zur ESA-Entscheidung
Bürgermeister Jens Böhrnsen und Wirtschaftssenator Martin Günthner haben die Entscheidung des Europäischen Raumfahrtgipfels zur Weiterentwicklung der Ariane 5-Trägerrakete zur Ariane 5ME als Schritt in die richtige Richtung begrüßt. „Dieses ist eine wichtige Weichenstellung für die europäische Raumfahrt und insbesondere auch für den Standort Bremen“, so Bürgermeister Jens Böhrnsen. „Jetzt wird es darauf ankommen, dass diese Entscheidung mit ausreichenden finanziellen Mitteln hinterlegt wird.“
Die für die Raumfahrt zuständigen Minister der 20 ESA-Mitgliedstaaten und Kanadas hatten sich in den vergangenen Tagen in Süditalien getroffen, um die künftigen Raumfahrtprogramme der ESA abzustimmen.
Von zentraler strategischer Bedeutung für den Standort Bremen war es, dass es einen Beschluss zur Weiterentwicklung der Trägerrakete Ariane 5 gibt. Die entsprechende Oberstufe der Trägerrakete mit der die Satelliten in die entsprechenden Umlaufbahnen kommen, wird maßgeblich in Bremen entwickelt und gebaut. Die Entscheidung, den Erstflug einer Ariane 5 ME im Jahr 2017 durchzuführen sowie das europäische Bekenntnis zum Betrieb der internationalen Raumstation ISS bis 2020 stärken den Standort Bremen.
Böhrnsen hatte sich im Vorfeld der Entscheidung gemeinsam mit den Ministerpräsidenten Kretschmann und Seehofer an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Bremen, Baden-Württemberg und Bayern sind die wichtigsten Bundesländer mit Raumfahrtaktivitäten. Die Regierungschefs hatten sich dafür eingesetzt, die bestehenden Raumfahrtkapazitäten in Industrie, Wissenschaft und Forschung zu erhalten und zu stärken.
Wirtschaftssenator Martin Günthner: „Raumfahrt ist heute ein unverzichtbarer Faktor zur Sicherung unserer Zukunft, für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und für die Förderung der Exzellenz von Wissenschaft und Forschung.“ Die heutige Entscheidung ist ein Beitrag, Europa in dieser Hinsicht ein Stück zukunftsfähig aufzustellen. Und Bremen wird hierzu auch künftig einen wichtigen Beitrag leisten wird.“
Als bedauerlich bezeichnete es Günthner, dass das Projekt LunarLander von der ESA derzeit nicht weiter vorangebracht wird. „Es wäre erfreulich gewesen, wenn die europäische Politik hier ein Stück mutiger Richtung Zukunft geschritten wäre.“ Dagegen begrüßte er den Schritt der ESA das Projekt ExoMars mit Russland auf neue Wege zu setzen.
Die deutsche Luft- und die Raumfahrtindustrie gehört zu den wichtigsten europäischen Hochtechnologie-Branchen und ist ein entscheidender Innovationstreiber. Selbst im Krisenjahr 2010 hat sie laut Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) ihren Umsatz um 4,5 Prozent auf 24,7 Mrd. Euro und ihre Beschäftigtenzahl um knapp zwei Prozent auf 95.400 steigern können. Die wichtigsten deutschen Zentren der Raumfahrtindustrie befinden sich in Bremen, Bayern und Baden-Württemberg.
Ein Umfeld aus führenden Großunternehmen, innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen, renommierten Instituten und einer exzellenten Hochschullandschaft hat Bremen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine Spitzenposition im Bereich der Luft- und Raumfahrt gesichert. In der europäischen Luft- und Raumfahrt gibt es kaum ein Themengebiet, an dem das Bundesland nicht maßgeblich beteiligt ist. Mit über 140 Betrieben und circa 12.000 Beschäftigten sowie rund 20 Forschungsinstituten bilden Bremen und sein Umland ein international bedeutendes Kompetenzcluster mit einem Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Euro. Dabei sind 2.000 Mitarbeiter im Bereich Raumfahrt beschäftigt.