Der Beirat Mitte hat in seiner gestrigen Sitzung den Bauantrag für die Bebauung am Bremer Bahnhofsplatz beraten und ihm mehrheitlich zugestimmt. "Damit steht ein wichtiges Projekt des Gesamtkonzeptes für die Aufwertung des Bahnhofsumfelds vor der Umsetzung", sagt Bausenator Joachim Lohse. "Mein Dank geht an die Investoren, die Stadtplanung und den Beirat, dass sie die Planung für das Projekt in einem konstruktiven Dialog zu einem guten Ende gebracht haben." Mit dem Bau werden 70 Millionen Euro investiert und 950 Arbeitsplätze geschaffen. Das Gebäude bietet einen Mix aus Einzelhandel, Dienstleistungen und Hotels, die zur Belebung des gesamten Umfeldes beitragen. Lohse betont, dass sich für die Skater mit der geplanten Anlage im Postamt 5 eine gute alternative Lösung abzeichnet: "Die jungen Leute gehören mit ihrem Sport in die Mitte der Stadt."
"Das Bahnhofsviertel ist Ankunftsort und Visitenkarte. Viele Besucherinnen und Besucher bekommen hier ihren ersten und bleibenden Eindruck von der Stadt. Seit Ende der neunziger Jahre ist viel unternommen worden, um den Stadtraum aufzuwerten", so Lohse weiter. In den Neunzigern war dort ein stark belasteter Verkehrsraum, geprägt von Autoparkplätzen, Straßenbahnanlagen und Umsteigehalteplätze. Die Bahnhofspassage wurde in den Abendstunden als Angstraum empfunden, zufällige Möblierungen und ein weitgehend ungestalteter öffentlicher Raum trugen zum negativen Image bei. Schon damals war deutlich, dass die erheblichen Probleme nur mit einem Gesamtkonzept angegangen werden können, bei dem Stadtgemeinde, Anrainer und private Träger eng zusammenarbeiten. Inzwischen ist viel geschehen:
Mit der Bebauung des Investorengrundstücks wird nun einer der letzten Bausteine des Gesamtkonzeptes für das Bahnhofsumfeld realisiert. Das Projekt ist Impulsgeber für das Innenstadtkonzept 2020, mit Anstoßwirkung für weitere Maßnahmen im Bahnhofsumfeld. Mit der Realisierung des Bauvorhabens wird der historische Stadtgrundriss repariert und ergänzt. Das bis zum Zweiten Weltkrieg bebaute Grundstück begrenzt den ehemals symmetrisch angelegten Bahnhofsplatz mit der Bahnhofsstraße als zentrale Wegeverbindung in die Altstadt. Platzgestalt und Wegeverbindung werden mit der Bebauung wieder hergestellt. Durch eine Passage zwischen Herdentorsteinweg und Bahnhofsportal entsteht eine zusätzliche attraktive Verbindung zur Altstadt. Das Gebäude nimmt damit historische Bezüge auf und entwickelt sie zeitgemäß weiter: Es fügt sich in den Maßstab der Umgebung ein, ist gut gegliedert und hat eine zurückhaltende Fassade mit einer hochwertigen Detaillierung. Die Erdgeschosszone ermöglicht eine lebendige und vielseitige Nutzung der angrenzenden öffentlichen Flächen. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit zwischen Bauherr und den städtischen Stellen, bei der das Vorhaben im letzten Jahr weiterentwickelt wurde. Die Grundstücksausnutzung ist geringer als ursprünglich vorgesehen, das Gebäude kleinteiliger gegliedert und der öffentliche Raum großzügiger als das geltende Planungsrecht vorsieht. Das nun vorliegende Ergebnis ist ein wichtiger Meilenstein zur Aufwertung des Bahnhofsumfeldes, von dem auch die umliegenden Bereiche erheblich profitieren werden. Die senatorischen Behörden arbeiten eng mit dem Vorhabenträger zusammen, um dieses wichtige Projekt zur erfolgreichen Umsetzung zu bringen.