Tief beeindruckt von überaus engagierten Schülerinnen und Schülern und deren Unterstützung durch Lehrerinnen und Lehrern und Schulleitungen kehrte Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen heute (21. Juni 2013) von zwei Schulbesuchen der Oberschule Kurt-Schumacher-Allee in der Vahr und der Oberschule Hermannsburg in Huchting zurück. Im Mittelpunkt der beiden Schulbesuche standen Projekte des Bundeswettbewerbes „Demokratisch handeln!“ Bürgermeister Böhrnsen: "Mir hat nicht nur der Eifer der Beteiligten imponiert, sondern besonders auch, dass alle deutlich gemacht haben, wie sie sich persönlich eingebracht haben, wie sie davon auch für ihren weiteren Schul- und Lebensweg profitieren können. Und wie sie erzählt haben, welche positive Wirkung die Projekte auf Gemeinschaft und Miteinander haben." Der Wettbewerb hat zum Ziel, die demokratische Haltung und demokratische Kultur im Alltag der Schülerinnen und Schüler zu stärken. Seit 1990 konnte der Wettbewerb bei 21 Ausschreibungen insgesamt 4.269 Projekte dokumentieren, wovon über 1.000 Projekte in der Lernstatt Demokratie gefördert wurden. Die Zahl der erreichten Schülerinnen und Schüler allein für die Lernstatt Demokratie belief sich auf ca. 2.700 Jugendliche und 1.000 Lehrkräfte.
„In Out“
Schülerinnen und Schüler der Fächer Darstellendes Spiel und des Musikleistungskurses der OS Kurt-Schumacher-Allee entwickelten im Laufe des Schuljahres ein Theaterstück, in dem sie ihre Gedanken zum Thema „Ausgrenzung“ zum Ausdruck bringen. Die jungen Künstler beschäftigten sich besonders intensiv mit der Zukunftsgestaltung einer Gesellschaft, die sich zunehmend in zwei Extreme spaltet – Verlierer und Gewinner. Auf Grundlage von verschiedenen Textfragmenten aus den Bereichen Lyrik, Prosa, des Dramas und Sachtexten fühlten sich die Beteiligten in die eigene Situation ein und setzten diese dann mithilfe von choreografischen Kompositionsmethoden in Szene. Mithilfe des Theaterstücks erlangten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ein höheres Selbstwertgefühl, sondern entwickelten auch grundlegende Soft Skills, wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, weiter. Im Gespräch mit Bürgermeister Böhrnsen schilderten die Schülerinnen und Schüler, wie sie eine größere Wachsamkeit gegenüber Ungerechtigkeit und Ausgrenzung gewonnen haben. Schulleiter Günther Post-Bender und seine Stellvertreterin Angelika Wittenberg dürften besonders gerne gehört haben, dass alle Schüler berichteten, dass an ihrer Schule Mobbing oder Ausgrenzung keine Probleme verursachen, dass die Schüler das gute Klima lobten.
Gleich zwei Projekte konnten Schulleiterin Anke Braunschweiger und ihre Stellvertreterin Pia Wehe zusammen mit Dr. Adrienne Körner von der Regionalberatung "demokratisch handeln" in der Oberschule Hermannsburg vorstellen. Bürgermeister Böhrnsen war überaus beeindruckt nicht nur von den Themen, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler auseinandergesetzt haben, sondern auch mit der Praxisnähe. War es bei "sms" die Nähe zum Arbeitsmarkt mit den Herausforderungen, die auf die Schüler bei Bewerbungen etwa zukommen, so erlebte der Bürgermeister die Kunstgestaltung hautnah: er bekam einen Pinsel in die Hand gedrückt, um ebenfalls zur Verschönerung der Schule beizutragen.
"Trash can reloaded"
Mit der Ausschreibung unter dem Motto „Trash can reloaded“ wurden die Schülerinnen und Schüler der OS Hermannsburg angesprochen, sich am schuleigenen Wettbewerb um den schönsten Mülleimer auf dem Schulhof zu beteiligen. Jede Klasse fertigte einen Entwurf an. Insgesamt wurden 14 Mülleimer verschönert. Durch dieses Projekt gestalteten die Schülerinnen und Schüler ihre Schule mit. Damit ist die Motivation gestiegen, sich zu engagieren und auch künftig bei der Gestaltung der Schule mitzuwirken.
"Schule macht sozial" (SMS Projekt)
Die Idee des Projektes „Schule macht sozial“ leitet sich von dem in Hamburg eingeführten „Sozial Oskar“ ab. Das Ziel ist, dass jeder Teilnehmer soziale Kompetenzen erwirbt. Über die Klassenlehrer können sich die Schülerinnen und Schüler bei verschiedenen sozialen Einrichtungen bewerben. In 28 Stunden des Schuljahres wird die Arbeit verrichtet. Das Projekt soll neben dem Betriebspraktikum Möglichkeiten des Engagements im Beruf, Familie und Freizeit aufzeigen und Entscheidungshilfen für den kommenden Berufsweg geben. Besonders im Fokus steht, dass die Schülerinnen und Schüler Toleranz und Mitgefühl für ihre Mitmenschen aufbauen. Die gesammelten Kompetenzen und neuen Blickwinkel sollen das soziale Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler nachhaltig beeinflussen. Diese Ziele werden durch die Arbeit beispielsweise in Altersheimen und Diakoniewerken unterstützt.
Fotos: Senatspressestelle