In der Sommersitzung des Wissenschaftsrates wurden die Perspektiven für die Entwicklung von Wissenschaft und Forschung in den kommenden Jahren aufgezeigt
15.07.2013Nach einer viertägigen Beratung hat sich am Freitag (12. Juli 2013) der Wissenschaftsrat auf die Entwicklungsaufgaben zur Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems verständigt. haben Die Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, des Bundes und der Länder – für Bremen war dies die Bildungs- und Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt – waren sich einig darin, dass das hohe Niveau der universitären und außeruniversitären Wissenschaft und Forschung gehalten und ausgebaut werden soll. Sie machten einvernehmlich Vorschläge, wie dieses Niveau mit politischem Augenmaß gesichert und weiter entwickelt werden könne. Senatorin Eva Quante-Brandt: "Künftig wird vor allem die umfassende Stärkung der Hochschulen im Zentrum des Interesses stehen. Wir haben starke außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, aber vor allem die Hochschulen stehen durch den gesellschaftlichen Wandel und steigender Studierendenzahlen vor großen Herausforderungen. Dafür brauchen wir die richtigen Instrumente." Bremen setzte sich in der Sitzung des Wissenschaftsrates vor allem dafür ein, dass die Reduzierung der Studienabbruchquote, ein besserer Zugang zur Hochschulbildung sowie die Stärkung der didaktischen Kompetenz der Lehrenden in das verabschiedete Grundlagenpapier aufgenommen wurden. Darüber hinaus setzte sich Bremen für eine bessere Durchlässigkeit im Hochschulsystem ein sowie für bessere Kooperationsmöglichkeiten zwischen Fachhochschulen und Universitäten.
Die Mitglieder des Wissenschaftsrates verständigten sich in ihrer Sitzung auch auf Möglichkeiten, wie ein gemeinsames Engagement von Bund und Ländern innerhalb des Hochschulsystems aussehen könnte. Möglich soll dies etwa durch die Gründung von Liebig-Zentren sein, die von Bund und Ländern getragen werden und in die die Hochschulen ihre bereits vorhandenen Schwerpunkte in Wissenschaft und Lehre einbringen können. Senatorin Eva Quante-Brandt: "Damit begeben wir uns auf einen richtigen Weg. Die Bremer Universität ist durch ihren Erfolg in der Exzellenzinitiative auf das neue Förderinstrument gut vorbereitet. Es bietet uns die Chance, unsere Stärken längerfristig abzusichern."
Der Wissenschaftsrat diskutierte auch grundsätzlich über das finanzielle Engagement von Bund und Ländern bei der außeruniversitären Forschung. Es wurde vorgeschlagen, bei einigen Forschungseinrichtungen einen einheitlichen Finanzierungsschlüssel zwischen Bund und Ländern umzusetzen. Bremen begrüßte dies ausdrücklich: "Bremen hat im Bundesvergleich eine sehr erfolgreiche und entfaltete Forschungslandschaft. Eine erhöhte Beteiligung des Bundes liegt deshalb in unserem Interesse. Sie würdigt den Bremer Erfolg und eröffnet Spielräume für die Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems im Lande Bremen", so Eva Quante-Brandt.
Darüber hinaus erinnerte die Senatorin an die grundsätzliche Verantwortung des Bundes im Wissenschafts- und Bildungsbereich. Der Bund müsse sich trotz seines Entgegenkommens in Teilbereichen von Wissenschaft und Forschung dieser Verantwortung bewusst sein: "Das Kooperationsverbot muss endlich fallen. Wir brauchen eine zeitgemäße Lastenverteilung zwischen dem Bund und den Ländern. Und dies darf nicht nur für den Wissenschaftsbereich, sondern es muss auch für den Bildungsbereich gelten." Bremen vertritt diese Forderung konsequent auf unterschiedlichen Ebenen: In der Bundesratssitzung Anfang Juli hatte Bremen einen entsprechenden Antrag 'Gute Bildung und gute Wissenschaft' eingebracht.