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Perspektiven für Bremen 2025

Senatsressorts und Handelskammer legen Konzept Innenstadt vor

02.09.2013

Bremens Innenstadt ist das starke wirtschaftliche, touristische und kulturelle Zentrum der Region und damit imageprägend für die gesamte Stadt. Dieser zentralen Bedeutung für die Entwicklung der Stadt hat Bremen in den vergangenen Jahren mit einer Fülle von Investitionen in die Infrastruktur Rechnung getragen. Seitens der Kaufmannschaft sind die öffentlichen Aktivitäten mit privaten Investitionen flankiert worden und erfolgreiche Standortgemein-schaften wurden im Viertel, im Ansgariquartier und der Sögestraße gegründet.

Dennoch bleibt Stadtentwicklung ein dynamischer Prozess, der ständiges Engagement und Weiterentwicklung fordert. Um dieser Entwicklung Perspektive, Richtung und Ziel zu geben, haben der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen gemeinsam mit der Handelskammer das Innenstadtkonzept 2025 erarbeitet. Als städtebaulicher Orientierungsrahmen für die nächsten 10 bis 15 Jahre schreibt es die bisherigen Planungen in die Zukunft fort und setzt mit seinem erweiterten räumlichen Konzept entscheidende neue Akzente.

Das Konzept Bremen Innenstadt 2015 formuliert zentrale Leitideen:

  • Die Funktion als Oberzentrum in der Metropolregion soll gestärkt werden
  • Der Erlebnisraum Innenstadt soll verbessert werden, indem die städtebauliche Qualität weiter ausgebaut und die Aufenthaltsqualität und Verweildauer erhöht werden
  • Der Wohnstandort Innenstadt soll gestärkt werden
  • Die räumliche und funktionale Verflechtung der innerstädtischen Quartiere mit den umliegenden Orts- und Stadtteilen soll verbessert werden.

"Die Bremer Innenstadt ist deutlich größer als der Bereich zwischen Wall und Weser", so Bausenator Joachim Lohse. "Insbesondere in der engeren Verknüpfung zwischen den attrak-tiven Quartieren in der Neustadt, Findorff, der Überseestadt und dem Viertel gibt es vielfältige Möglichkeiten neue Impulse für Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie und Büronutzung zu entwickeln." Ein deutliches stärkeres Augenmerk müsse die Stadtentwicklungspolitik in den nächsten Jahren untergenutzten Bereichen wie der Balgebrückstraße, dem Remebertiring, der Violenstraße, der Falkenstraße oder auch den Eingangsbereichen in die vordere Neustadt widmen. Auch im Stephaniquartier und in der Bahnhofsvorstadt gebe es trotz einiger positiver Entwicklungen in den letzten Jahren noch eine Fülle von Handlungsmöglichkeiten.

"Es ist die zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand mit unseren Planungen und Maßnahmen Impulse zu setzen, damit private Investitionen ausgelöst werden", so Lohse.
Das Konzept sei deshalb in einem breiten Beteiligungsprozess entstanden, an dem sich insbesondere auch die Wirtschaft intensiv beteiligt habe.

"Bremer Innenstadt 2025 liefert eine Vision, die sehr konkret unterlegt ist und von den Akteuren in der Stadt gemeinsam getragen und für eine Aufbruchstimmung sorgen wird", so Wirtschaftssenator Martin Günthner. Auch für die Umsetzung brauchen wir einen engen Schulterschluss mit der Wirtschaft, sowohl den Einzelhändlern als auch besonders der Immobilienwirtschaft. Dafür gebe es eine sehr gute Grundlage, so Günthner.

Günthner verwies darauf, dass die Bremer Innenstadt eine zentrale wirtschaftspolitische Bedeutung für die Stadt und die Region habe. Jeder dritte Arbeitsplatz in Bremen befinde sich in der Innenstadt. Gleichwohl befinde sich der Einzelhandel in der Innenstadt Bremen in einer ständigen Konkurrenzsituation. Günthner: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass der Einzelhandel in der City quantitativ und qualitativ einen Nachholbedarf aufweist. Deshalb müssen wir die attraktiven Lagen weiter ausbauen und mit hochkarätigen Einzelhandelsnutzungen besetzen."

Aktuell sind nur 16% der gesamtstädtischen Einzelhandelseinrichtungen in der Bremer Innenstadt zu finden. Diese Zahl ist für ein Oberzentrum zu niedrig, vergleichbare Städte liegen bei ca. 25-30 %. Durch Verdichtung im Innenstadtkern muss diese Zahl erhöht werden, damit ein konzentriertes attraktives Angebot mit neuen Marken und Konzepten sowie Ladengrößen und -zuschnitten geschaffen werden kann.

Hier werde mit dem Entwicklungsbereich Ansgariviertel derzeit intensiv an der Entwicklung eines wirtschaftlich starken und städtebaulich attraktiven Einzelhandelszentrums gearbeitet. Derzeit werde die erste Runde des Bewerberverfahrens abgeschlossen und ausgewählt, welche Investoren am weiteren Verfahren beteiligt werden. Diese solle dann bis zum Sommer des kommenden Jahres abgeschlossen werden.

Für die Handelskammer Bremen hob Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger den kooperativen Ansatz bei der Erstellung des Konzeptes hervor. Fonger: "Der Trend zur Innenstadt als Ort zum Arbeiten, Einkaufen und Wohnen sowie als Zentrum für Kultur und Freizeit ist ungebrochen. Dies bietet auch für Bremen als Oberzentrum der Metropolregion mit ihren über 2,7 Millionen Einwohnern erhebliche Zukunftschancen, die wir gemeinsam nutzen wollen." In der Innenstadt sind heute, so Fonger weiter, 5.900 Unternehmen ansässig, die zusammen einen Umsatz von rund 22 Milliarden EURO erwirtschaften.

Fonger hob hervor, dass auch derzeit schon erhebliche private Investitionen in die Entwicklung der Innenstadt fließen. Mit der Bebauung des Bahnhofsvorplatzes, dem neuen Büro- und Geschäftshaus am Herdentor, der Neubau der Bremer Landesbank, dem Hotelneubau im Stephaniquartier oder dem Wohnungsbauprojekt in der Abbentorstraße werde derzeit massiv in die Innenstadt investiert: "Die klare Perspektive für ein Einkaufszentrum am Ansgaritor wird einen weiteren starken Impuls geben, die Innenstadt in den nächsten Jahren weiter zu entwickeln", sagte er.

Der Handelskammer hat sich bei der Erarbeitung des Konzeptes für die gute Erreichbarkeit der Innenstadt sowohl mit dem Fahrrad, als auch mit dem ÖPNV und dem Auto eingesetzt. Fonger: "Dies ist gleichermaßen wichtig für die 50.000 Bewohner der erweiterten Innenstadt und die rund 80.000 hier Beschäftigten – aber natürlich auch für die täglich 90.000 Besucher, seien es Kunden des Einzelhandels, Touristen oder Theaterbesucher."

Mit Blick auf den Autoverkehr hob Fonger hervor, dass die wichtigsten innenstadtorientierten Hauptstraßenzüge wie zum Beispiel Osterdeich, Am Dobben, Breitenweg, die Hafenrandstraße und die Friedrich-Ebert-Straße restriktionsfrei und leistungsfähig bleiben müssen.