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"Poesie im Bremer Ratskeller" startet mit neuen Lesungen im Oktober 2013 - Filmemacher Eike Besuden ist der erste Gast

Aufgeben? Niemals! – Das Schicksal der Familie Bamberger

04.10.2013

Bremens erfolgreichste Literaturserie "Poesie im Bremer Ratskeller", die von dem Bremer Autor Lothar Pohlmann 1995 ins Leben gerufen wurde, startet ihr Herbstprogramm mit interessanten Gästen. Am Sonntag, 6. Oktober 2013, wird der Filmemacher Eike Besuden als erster Gast um 11 Uhr für alle Literaturfreunde im Bremer Ratskeller aus den Briefen und Tagebüchern der Familie Bamberger lesen.
Veranstalter ist der Landesbetriebssportverband Bremen e.V. (LBSV), dem es gelungen ist für sein Herbstprogramm namhafte Autoren zu engagieren. Karten und Programme für diese Lesungen gibt es bei Nordwest Ticket unter Tel. (0421) 363636, beim Bremer Ratskeller unter Tel. (0421) 321676 und beim LBSV Bremen unter Tel. (0421) 555021.

Eike Besuden wurde 1948 in Wildeshausen geboren und wuchs in Ostfriesland auf. Nach dem Abitur in Emden studierte er Soziologie und Germanistik und wurde 1978 Gymnasiallehrer in Bremen. Parallel arbeitete Besuden seit 1976 als Autor, Moderator und Redakteur im Hörfunk von Radio Bremen. Ab 1987 auch als Autor für Dokumentationen und Features im Fernsehen. Außerdem als Moderator u.a. bei buten un binnen. 1995 gründete Besuden die Geisberg Studios zur Produktion von Dokumentationen. Seit 2001 auch Spielfilme für Kino und Fernsehen. 2004 gründete er die Pinguin Film GmbH.

Der erfolgreiche Filmregisseur Eike Besuden, der bereits im März 2013 einen Film über die Familie Bamberger vorgestellt hat, wird am 6. Oktober im Ratskeller aus den Briefen und Tagebüchern von Julius Bamberger lesen. Dieser Julius Bamberger ist zu Beginn der 30er Jahre ein überaus erfolgreicher und angesehener Bremer Geschäftsmann, der das modernste Kaufhaus in der Stadt Bremen führt. Aber dann nimmt die Katastrophe ihren Lauf: antisemitische Drohungen, die Weltwirtschaftskrise und schließlich der 30. Januar 1933, an dem Hitler Reichskanzler wird. Nachdem Julius Bamberger aus Deutschland verjagt worden war, hatte er nur ein Ziel: Seine beiden Kinder irgendwann in eine Lebenssituation zu bringen, in der sie in Frieden leben können. Dieser Weg führt ihn innerhalb von sechs Jahren über die Schweiz nach Frankreich, Spanien und Portugal, um dort ein Schiff in die USA zu besteigen. Eine Odyssee, an deren Ende die kleine Familie dem Terror erst im Exil entkommt.

"Aufgeben? – Niemals!" war das Credo von Julius Bamberger. Er hat es geschafft, weder in der Verfolgung noch im Gefängnis und auch nicht im Internierungslager sein Ziel aus den Augen zu verlieren. Am Ende gelingt es ihm, mit seinen Kindern zu überleben. Vorbei ist die Geschichte damit nicht. Die Geister der Vergangenheit quälen bis heute Kinder und Enkel. Trotzdem gibt es heute die erste Generation, die wieder zurückkommen kann an den Ort der Vertreibung, um auf den Trümmern der Vergangenheit in die Zukunft zu blicken.

Für Rückfragen und Kartenwünsche für die Lesung "Das Schicksal der Familie Bamberger" von Filmemacher Eike Besuden steht der LBSV Bremen unter Tel. (0421) 555021 gerne zur Verfügung.