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  • "Bitterer Schlag": Landesfrauenbeauftragte zur Insolvenz der Frauenbetriebe Quirl

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

"Bitterer Schlag": Landesfrauenbeauftragte zur Insolvenz der Frauenbetriebe Quirl

05.11.2013

"Die Insolvenz von Quirl ist tragisch und macht deutlich, dass die Ausrichtung aktueller Arbeitsmarktpolitik nicht zum Wohle von Frauen ist. Dabei sind sie es doch, die als Arbeitskräftepotenzial der Zukunft gehandelt werden", so Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe zur heute (5. November 2013) verkündeten Insolvenz der Frauenbetriebe Quirl e.V.

"Das Ziel von Quirl war, Frauen Wege in den Arbeitsmarkt zu ebnen – gerade jenen Frauen, die ohne Abschluss, alleinerziehend oder lange arbeitslos besonders schlechte Chancen bei Arbeitgebern haben. Es ging dem Team von Quirl immer um mehr als um zählbare Erfolge: Es ging ihnen darum, den Teilnehmerinnen Selbstbewusstsein zu vermitteln, das Gefühl für den Wert ihrer Arbeit zu stärken und sie so darin zu bestärken, am Arbeitsmarkt bestehen zu können. In unzähligen Fällen ist dies gelungen. Für viele andere war und ist Quirl strukturgebender und sinnstiftender Halt in oft ausweglosen Situationen. Im Stadtteil sind die Frauenbetriebe eine feste Größe – dass sie sich nun auf die Betriebsteile konzentrieren müssen, die gewinnbringend wirtschaften, ist zynisch und ein bitterer Schlag nicht nur für das Quirl-Team, sondern für alle, die sich mit viel Engagement dafür einsetzen, Menschen langfristig für den Arbeitsmarkt zu befähigen. In einer Arbeitsmarktpolitik, die vor allem die schnellen Erfolge belohnt und wenig nach Nachhaltigkeit fragt, hatte Quirl keine Chance. Wie sinnvoll eine solche Politik ist, frage ich mich nicht erst seit heute", so Hauffe weiter. "Ich hoffe und werde mich dafür einsetzen“, erklärt Ulrike Hauffe abschließend, „dass für die Frauenbetriebe Quirl tragfähige Lösungen gefunden werden."