"Was kann der Sport für die Integration leisten?" Dieser Frage wurde am Mittwoch (20. November 2013) in der Bremer Landesvertretung in Berlin vor rund 70 Gästen nachgegangen. Die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund und für Europa, Ulrike Hiller, hatte im Rahmen der Ausstellung ‚Farben der Gesellschaft – eine Fotoreportage über das Leben türkeistämmiger Menschen in Deutschland‘ zu einer hochgradig besetzten Podiumsdiskussion eingeladen: "Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Thema heute mit ausgewiesenen Experten diskutieren können. Integration ist eine grundlegende Herausforderung und Zukunftsaufgabe für die Gesellschaft und damit auch für den Sport", erklärte die Bremer Staatsrätin für Integration in Ihrer Begrüßung.
Willi Lemke gab vorab Einblicke in seine Arbeit als Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung und skizzierte die internationalen Aspekte: "Sport verbindet die Kulturen – auf nationaler und internationaler Ebene." In der Diskussion verdeutlichte Klaus Böger, Präsident des Landessportbundes Berlin, die großen Chancen, die der Sport für die Integration und Inklusion von Menschen in unsere Gesellschaft mit sich bringt. "Sport bietet den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen große Potenziale der Begegnung, der Erlangung sozialer Anerkennung und fördert darüber hinaus in ungewöhnlicher Weise den Zusammenhalt der Gesellschaft" erklärte Klaus Böger.
Dem pflichtete die Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, bei, wies aber auch auf bestehende Probleme hin: "Viele Vereine sind noch nicht interkulturell genug. Wir brauchen mehr niedrigschwellige Angebote für Migrantinnen und Migranten." Die zweifache Olympiasiegerin und neunfache Weltmeisterin im Rudern Jana Sorgers-Rau, berichtete aus der Praxis und unterstrich die Wichtigkeit früher Förderung. Einig war man sich in dem Befund, dass Integrations- und Inklusionsprojekte im Sportbereich mehr gefördert werden müssen.
Foto: Landesvertretung Bremen