Sozialstaatsrat Horst Frehe besichtigt die neue Notunterkunft
04.12.2013Die Wohncontainer auf dem Gelände der Schule an der Bardowickstraße sind seit heute (4. Dezember 2013) möbliert und damit bezugsfertig. 34 Flüchtlinge können nun die nebenan gelegene Turnhalle räumen und eigene Zimmer in der rund 800 Quadratmeter großen Notunterkunft beziehen, die in den vergangenen zwei Wochen aus 32 Wohncontainern zusammengesetzt worden ist. Insgesamt ist hier Platz für 60 Menschen in Räumen, Ende der Woche werden knapp 30 weitere Flüchtlinge aus der Zentralen Aufnahmeeinrichtung einziehen.
"Wohncontainer sind nicht das, was wir uns für die Unterbringung von Flüchtlingen wünschen", sagte Horst Frehe, Staatsrat bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. "Unter den gegebenen Umständen sind sie aber ein vertretbares Angebot und ich bin froh, dass sie wie geplant bezugsfertig geworden sind. Dafür danke ich allen Beteiligten." Die Wohncontainer seien zwar keine ideale Unterbringung, entsprächen aber auch nicht mehr den veralteten Standards der 80er und 90er Jahre. Die Räume seien zwischen 24 und 42 Quadratmetern groß, und bieten Platz für zwei Personen oder Familien mit bis zu sechs Personen. Auf jeder Etage stehen eine eigene Pantry-Küche sowie sanitäre Einrichtungen zur Verfügung. Die Räume sind vorgesehen für zwei Personen bis sechs Personen. Hinsichtlich der Wärme-Isolierung und mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz erfüllten sie zudem sogar die Anforderungen der aktuellen Energieeinsparungsverordnung. Das habe das Unternehmen versichert, das die Wohncontainer aufgestellt hat.
"Besonders freue ich mich, dass die Bewohner in der Notunterkunft ihre eigenen Mahlzeiten zubereiten können", sagte Horst Frehe. Zu diesem Zweck seien die sieben Kochgelegenheiten der erweiterten Lehrküche im leerstehenden Schulgebäude wieder in Betrieb genommen worden. Eine vergleichbar gute Situation finde sich sonst nur in Übergangsheimen. Kochen sei nicht nur ein wichtiger Teil der kulturellen Identität, sagte Horst Frehe weiter, "gemeinschaftliches Kochen verbindet auch." Die Beschaffung von Lebensmitteln sei für viele Flüchtlinge zudem ein erster eigenständiger Schritt in unsere Gesellschaft.
Nach derzeitigem Stand rechnet das Land Bremen mit rund 1000 Flüchtlingen für das Jahr 2013. Ab Mitte Dezember will auch die Jugendherberge eine Reihe von Mehrbettzimmern mit zunächst 24 und später über 60 Betten zur Verfügung stellen, die bis Anfang Februar genutzt werden können. In den ersten Wochen des Jahres soll die im Umbau befindliche Einrichtung am Schiffbauer Weg in Gröpelingen mit zunächst 60 Plätzen ihren Betrieb aufnehmen. Voraussichtlich im Februar 2014 kommt das frühere Schwesternwohnheim am Klinikum Bremen Ost mit rund 70 Plätzen als Übergangswohneinrichtung hinzu.
Das Schulgebäude an der Bardowickstraße steht Flüchtlingen derzeit in Teilen zur Verfügung, zum Beispiel als Speiseraum. Es bietet zudem Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume. Die Betreuung vor Ort wird mit einer sozialpädagogischen Fachkraft und einem Concierge-Dienst für die Nachtstunden gewährleistet. Nach dem Votum des Beirats Vahr besteht die Möglichkeit, bei Bedarf auch einzelne Klassenräume für die Wohnnutzung herzurichten. Das ist derzeit aber noch nicht vorgesehen.
Für die doppelstöckige Wohncontainer-Anlage ist eine Standdauer von 23 Monaten vorgesehen. Sie kostet 135.000 Euro Miete pro Jahr und wird von der Arbeiterwohlfahrt Bremen (AWO) als Träger betreut.
Fotos: Pressestelle Senatorin für Soziales