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Sonstige

Vortrag "125 Jahre Ems-Jade-Kanal" im Haus der Wissenschaft

23.01.2014

Am Mittwoch, 29. Januar 2014, setzt die bekannte Film- und Vortragsreihe "Bremer Tagebuch" um 20 Uhr ihr Winterprogramm 2013/2014 im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5, fort. Eingeladen ist Dipl.-Ing. Andreas Müller, zuständig für den Geschäftsbereich Betrieb und Unterhaltung landeseigener Anlagen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Aurich. Müller wird über den Bau, die Geschichte und Bedeutung des Ems-Jade-Kanals, der von Emden über Aurich nach Wilhelmshaven führt, vortragen und ist gerne bereit, Fragen zu dieser einzigartigen Schifffahrtsstraße in Ostfriesland zu beantworten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, insbesondere junge Leute aus den Bremer Schulen, Hochschulen und Universitäten, die sich für Kanalbau, Entwässerung und Schifffahrtstraßen interessieren. Das Programm dauert ca. 70 Minuten. Der Eintritt ist dank der Kieserling Stiftung frei.

Der Bau des Ems-Jade-Kanals wurde von 1880 bis 1888 gebaut. Gearbeitet wurde mit Spitzhacke, Spaten, Karren, aber auch mit Loren und Lokomobilen zunächst von Aurich bis Wiesens und von Upschört bis Wiesens. Zeitweise waren hier 6000 bis 7000 Arbeiter mit einem Akkordlohn von drei bis vier Reichsmark täglich beschäftigt.
Der Ems-Jade-Kanal ist 72,3 Kilometer lang und für Schiffe bis 33 Meter Länge, 6,2 Meter Breite und einem Tiefgang von 1,7 Metern zugelassen. Der Kanal hat sechs Schleusen, 15 feste und 26 bewegliche Brücken und darf mit einer Geschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde befahren werden. Schon im ersten Jahr nach seiner Eröffnung befuhren über 1000 Lastkähne den Kanal und brachten neue Aktivitäten in die unerschlossenen Moorgebiete nördlich und südlich des Kanals.
Als Hochkanal verläuft der Ems-Jade-Kanal in einer Wasserspiegellage bis zu zwei Metern über der ebenen Marsch. Nur im Auricher Gebiet zwischen den Schleusen Rahe und Wiesede musste der Kanal auf einer Länge von 23 Kilometern durch die Geest gegraben werden. Durch die Schleuse bei Wiesens erreicht der Kanal seinen höchsten Punkt. Für die Funktionsfähigkeit des Kanals ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durch die Betriebsstelle in Aurich zuständig. Die letzten 5,44 Kilometer vor Wilhelmshaven werden vom NLWKN im Auftrag der bundeseigenen Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Außenstelle Nordwest, betrieben und unterhalten.

Von Mai bis September benutzen über 5000 Wasserfahrzeuge den Kanal. Dazu gehören Ausflugsboote, Sportboote, Ruderboote, Kanu- und Kajakboote. Hinzukommen zahlreiche Rad- und Fußwanderer an den touristisch erschlossenen Ufern. Auch als Vorfluter spielt der Kanal bis heute eine bedeutende Rolle für die Entwässerung der Auricher Region und in trockenen Sommern wird der Wasserstand über den Nordgeorgsfehnkanal, der die Jümme mit dem Ems-Jade-Kanal bei Marcardsmoor verbindet, reguliert.

Weitere Informationen
Heiko Gertzen, ehrenamtlicher Projektleiter "Bremer Tagebuch", Tel. 01725439941
In Zusammenarbeit mit dem NLWKN (www.nlwkn.de), der Wittheit zu Bremen (www.wittheit.de) und der Bremer Kieserling Stiftung (www.kieserling-stiftung.de) veranstaltet die Film- und Vortragsreihe "Bremer Tagebuch" den Vortragsabend über die Geschichte des 125-jährigen Ems-Jade-Kanals.