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Fregatte Bremen "geht" in Rente

Typschiff der Marine wurde mit militärischem Zeremoniell "außer Dienst gestellt"

28.03.2014
Oberst Dietmar Robert Werstler (r.) nimmt das Fahnenband in Empfang.
Oberst Dietmar Robert Werstler (r.) nimmt das Fahnenband in Empfang.

Pressemitteilung der Marine

Nach 32 Dienstjahren, 16 Kommandanten und 1,5 Millionen Kilometern auf den Weltmeeren verabschiedete sich die Fregatte "Bremen" heute, 28. März 2014, in den Ruhestand. Mit Gästen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Bundeswehr wurde das Schiff im Bauhafen des Marinearsenals in Wilhelmshaven feierlich aus dem Dienst der Marine entlassen.

Flottillenadmiral zur Mühlen (li.) und Bremens Staatsrat Münch.
Flottillenadmiral zur Mühlen (li.) und Bremens Staatsrat Münch.

Das Niederholen der Flagge um 10.25 Uhr beendete die Ära der "Bremen" offiziell. "Ich hätte die alte Dame gerne noch eine Weile auf den Meeren gesehen", sagte Korvettenkapitän Mario Kaufhold, der bis zuletzt die Dienstgeschäfte an Bord führte.

Unter den Gästen: Holger Münch (Bremens Staatsrat für Inneres), Oberst Dietmar Robert Werstler (der Kommandeur des Landeskommandos Bremen), Fritz Langen (Wilhelmshavens Bürgermeister), Flottillenadmiral Jürgen zur Mühlen (Kommandeur der Einsatzflottille 2), Kapitän zur See Lorenz Hartmann (stellvertretender Kommandeur des 4. Fregattengeschwaders). Musikalisch wurde das Zeremoniell vom Heeresmusikkorps Hannover (u. a. "Marsch Friedrichs des Großen", "Sailing") begleitet.

"Das Schiff hat Bremen in die Welt getragen", sagte Staatsrat Münch, "dass diese Ära zu Ende geht, macht mich traurig!" Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen ließ über einen Sprecher erklären, er appelliere an die Bundeswehr, bei der künftigen Indienststellung von Schiffen erneut "Bremen" bei der Namenswahl zu berücksichtigen. "Damit weiterhin weltweit mit dem guten Namen der Freien Hansestadt geworben werden kann", so Böhrnsen.

Korvettenkapitän Kaufhold dankte Oberst Werstler, dass er Schiff und Besatzung stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Als Zeichen der langen Verbundenheit überreichte die Besatzung Oberst Werstler das Fahnenband des Kriegsschiffes. Im Landeskommando Bremen wird es nun Teil der Militär-Historischen-Sammlung.

Das Kriegsschiff kommt nun ins Arsenal des Marinestützpunktes Wilhelmshaven, wird dort als schwimmendes Ersatzteillager für andere Schiffe der Baureihe benutzt.

Die Fregatte "Bremen"
Die "Bremen" war das erste Schiff der Baureihe F-122 (fast 70 000 PS). Aufgrund von Schiffsschrauben mit je sieben Propellerblättern ist sie schnellste Fregatte der Reihe, fährt bis zu 30 Knoten pro Stunde (entspricht etwa 55 Kilometer pro Stunde). Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung von U-Booten. Das Kriegsschiff war das erste der Marine, das einen Hubschrauber an Bord hatte. Die bis zu zwei Bordhubschrauber können anfliegende Flugkörper schon aus großer Entfernung bekämpfen. Mehr als 200 Mann Besatzung finden an Bord des 130 Meter-Riesen Platz.
Seit Mai 1982 war die auf der Bremer Vulkan-Werft gebaute Fregatte im Dienst der Marine. Taufpatin war die Frau von Bremens Alt-Bürgermeister Hans Koschnick, Christine Koschnick. Unter Hans Koschnick wurde zudem eine Patenschaft zwischen der Hansestadt und der Fregatte begründet.
Das Schiff legte 816 000 Seemeilen zurück – genauso viel wie 38 Erdumrundungen. Zu einem seiner letzten Einsätze gehörte die Anti-Piraten-Mission "Atalanta" am Horn von Afrika.

Foto: Stabsbootsmann Thorsten Bohlmann/Landeskommando Bremen