Seit jetzt 25 Jahren finden Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Diskriminierung aus den Krisenregionen dieser Welt geflohen sind, Unterstützung bei der Anlaufstelle REFUGIO Bremen. Heute (Montag, 12. Mia 2014) haben Bürgermeister Jens Böhrnsen und Sozialsenatorin Anja Stahmann dieses herausragende – und hauptsächlich ehrenamtliche – Engagement mit einem Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle gewürdigt. Dabei sagte Bürgermeister Böhrnsen unter anderem:
„Ich bin REFUGIO Bremen seit langem verbunden: Ein Besuch dort ist für mich immer eindrucksvoll und bereichernd. Da, wo staatliche Stellen zu langsam sind oder auch gar nicht helfen können, wo geflohenen Menschen die ersten Schritte in einer neuen, oft vollkommen anderen Kultur gezeigt werden müssen und wo diesen Menschen eine umfassende, ganzheitliche körperliche und seelische Betreuung zukommen muss, da steht seit nunmehr 1989 REFUGIO. Für Ihre Arbeit, die Sie mit außerordentlichem Engagement leisten, danke ich Ihnen, persönlich und im Namen des Senats.
Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, betonte: „Um dem steigenden Bedarf therapeutischer Beratung gerecht zu werden, hat das Sozialressort die finanzielle Grundlage geschaffen.“ Daneben habe der Verein „stets eine umfassende Finanzierung durch eine sehr erfolgreiche Akquise von Drittmitteln“ erreicht. Darunter seien vor allem der Europäische Flüchtlingsfonds und die UNO-Flüchtlingshilfe sowie viele Einzelspender. „Diese hohen Spenden und Fördermittel sind ein Beleg dafür, dass die Arbeit von Refugio eine hohe Anerkennung genießt, auch außerhalb der Landesgrenzen Bremens.“ Zudem sei es dem Sozialressort jüngst gelungen, gemeinsam mit dem Finanzressort 25.000 Euro zusätzlich für die Arbeit von Refugio jeweils in den Jahren 2014 und 2015 zur Verfügung zu stellen.
Das anerkannte Expertenwissen von Refugio in der Psychotraumatologie und Traumatherapie mit Flüchtlingen sei „unersetzlich für Bremen“ und weit über die Landesgrenzen hinaus. Das habe auch Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt habe sich bei einem gemeinsamen Besuch anerkannt. Zwar schlage sich das nicht in einer unmittelbaren finanziellen Beteiligung des Landes an den Kosten nieder. Für die Flüchtlinge bestehe aber die Hoffnung, dass Niedersachsen entsprechende Beratungs- und Therapieangebote einrichten könnte.
Die Bremer Beratungsstelle für Opfer von Folter und Gewalt zählt zu einem der rund 20 Zentren bundesweit, die seelischen Schutzraum für traumatisierte Flüchtlinge bieten. REFUGIO Bremen ist die einzige große Anlaufstelle für Betroffene in Nordwestdeutschland. Ein Netz aus Dolmetschern, Therapeuten, Psychotherapeuten und Familienberatern, Kunst- und Körpertherapeuten sowie kooperierenden Ärzten unterstützt die traumatisierten Frauen, Kinder und Männer.