Gemeinsame der Pressemitteilung der norddeutschen Wirtschaftsminister und -senatoren:
03.07.2014Minister und Senatoren fordern mehr Engagement des Bundes für Häfen
Die für Häfen zuständigen Minister und Senatoren der fünf norddeutschen Bundesländer sowie die Leiter der jeweiligen Staats- und Senatskanzleien haben heute (03.07.2014) in Hannover beim 3. Hafenentwicklungsdialog vereinbart, künftig in wesentlichen Fragen der Hafenpolitik noch enger zu kooperieren und Positionen auch gemeinsam zu vertreten. Ziel des dritten Hafenentwicklungsdialoges unter Beteiligung auch des Bundes war es, sich über die aktuellen Entwicklungen der Häfen auszutauschen, wichtige Fragen zur Hinterlandanbindung der Häfen zu beleuchten und über Kooperationsfelder zu sprechen.
Dabei wurde eine durchweg positive Zwischenbilanz zu den bestehenden Kooperationsthemen gezogen. Die bestehende Hafenkooperation in Norddeutschland hat sich bewährt. Gleichzeitig wird eine noch engere Zusammenarbeit aller fünf norddeutschen Länder in Bezug auf das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) angestrebt. Seit 2011 haben die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen mit dem MCN eine Plattform geschaffen, die Unternehmen der maritimen Wirtschaft fördert und unterstützt. Durch eine Einbindung der vergleichbaren maritimen Clusteraktivitäten der Länder Bremen und Mecklenburg-Vorpommern in das MCN sollen die Aktivitäten in diesem wichtigen Wirtschaftszweig ab 2015 noch stärker gebündelt werden. Dies wird bereits von Unternehmen und Verbänden positiv aufgenommen.
Die gemeinsame Positionierung geschieht vor dem Hintergrund der aktuellen Güterverkehrsprognose bis 2030. Ausweislich der Prognose wird nach der inzwischen überwundenen Weltfinanzkrise und der weltweiten Wirtschaftskrise der Güterverkehr in Deutschland wieder deutlich zunehmen. Das Umschlagsvolumen in deutschen Seehäfen wird demnach um 2,8 Prozent pro Jahr steigen, was sich spürbar auch auf die Hinterlandverkehre der deutschen Seehäfen auswirken wird.
Die Teilnehmer des Hafenentwicklungsdialogs sind sich einig darin, dass die deutschen Seehäfen als Teil der Verkehrsinfrastruktur für die deutsche Wirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen werden. Darüber hinaus bilden die Seehäfen wichtige regionale Wirtschaftszentren. Im Seeverkehr gibt es einen eindeutigen Trend hin zu noch größeren Schiffseinheiten und zugleich auch zu weiteren Konzentrationsprozessen in der Branche. Die Anforderungen an die Infrastruktur der seewärtigen Zufahrten und der Hinterlandanbindungen werden weiter zunehmen, wobei ökonomische, ökologische und verfahrensrechtlich vertretbare Herausforderungen gemeinsam betrachtet und bewältigt werden müssen.
Die Minister und Senatoren vereinbarten ferner, die Reihe der Hafenentwicklungsdialoge fortzusetzen. Ziel soll es sein, eine dauerhafte und regelmäßige Kooperation in der Hafenpolitik zu etablieren.
Foto: Pressestelle des niedersächsischen Wirtschaftsministerium