Der Senat hat heute (8. Juli 2014) eine Haushaltssperre erlassen. "Das aktuelle Controlling ist alarmierend. Mehrausgaben und geringere Einnahmen als erwartet führen insgesamt zu einem Haushaltsrisiko von über 60 Millionen Euro. Außerdem ist noch unklar, welche Auswirkungen das NRW-Urteil zur Beamtenbesoldung für Bremen haben wird. Ein erhebliches Haushaltsrisiko besteht auch in diesem Bereich. Diese Zwischenbilanz zwingt zum Handeln", erklärt Bürgermeisterin Karoline Linnert.
Ab sofort unterliegen damit alle Ressorts und beispielsweise die Eigenbetriebe, die Universität und Gesellschaften, die von Bremen Zuschüsse erhalten einer restriktiven Haushaltsführung. Die Haushaltssperre erlaubt Ausgaben nur zum zwingend notwendigen Erhalt bestehender Einrichtungen sowie für gesetzlich vorgeschriebene Leistungen und rechtlich verbindliche Verpflichtungen. Für darüber hinausgehende Ausgaben muss der Senat im Einzelfall eine Ausnahme beschließen.
Die wesentlichen Haushaltsrisiken:
Ende Juli wird sich der Senat in einer Arbeitssitzung mit den Haushaltsrisiken und Lösungsansätzen befassen. Im September wird der Senat entscheiden, wie die Lösung konkret aussehen wird. Karoline Linnert betont: "Wir werden die Vorgaben der Schuldenbremse in jedem Fall einhalten. Bis zur Entscheidung des Senats im September wird klar sein, was ressortintern aufgefangen werden kann und in welchem Umfang ein Ausgleich aus dem Risikotopf und besser verlaufenden Haushaltsentwicklungen – zum Beispiel bei den Zinsen – möglich ist. Harte Einschnitte in den Ressorthaushalten werden dennoch unvermeidlich sein."
Neben den erforderlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen für den laufenden Haushalt setzt der Senat aber auch ein Zeichen, dass notwendige Maßnahmen im Sozial- und Bildungsbereich umgesetzt werden. Von der Haushaltssperre ausgenommen sind Personaleinstellungen im Bereich Schule, Asylbewerber- und Kinderbetreuung.
Die aufgezeigten Haushaltsrisiken sind in wesentlichen Punkten keine "Bremensien". Die Finanzsenatorin betont: "In vielen deutschen Gemeinden steigen die Sozialausgaben stark an und natürlich steigen auch andernorts die Ausgaben durch höhere Flüchtlingszahlen. Dies zeigt, wie wichtig Verhandlungen über zusätzliche Entlastungen der Kommunen sind."
Foto: Senatspressestelle