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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Unterstützung für die Arbeit mit minderjährigen Flüchtlingen

Senatorin Anja Stahmann finanziert den Verein Fluchtraum mit 45.000 Euro zusätzlich

22.07.2014

Mit bis zu 14.500 Euro jährlich unterstützt Sozialsenatorin Anja Stahmann in den kommenden drei Jahren den Verein Fluchtraum, der sich intensiv um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmert. Mit externer Unterstützung sollen Strukturen aufgebaut werden, um 45 weitere ehrenamtliche Vormünder zu gewinnen und fachlich zu begleiten.

"Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist nach dem Sozialgesetzbuch die unverzügliche Bestellung eines Vormundes vorgesehen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Die meist problematischen Lebensgeschichten der Jugendlichen und komplexe aufenthaltsrechtliche Gegebenheiten erfordern dabei eine intensive Begleitung und Unterstützung. "Oft nehmen Amtsvormünder diese Aufgabe wahr, aber ich bin froh, dass sich immer wieder auch Bremerinnen und Bremer finden, die sich dieser herausfordernden Aufgabe als Ehrenamtliche stellen."

Der Verein Fluchtraum gewinnt, schult, vermittelt und begleitet seit fast zehn Jahren ehrenamtliche Einzelvormünder sowie Mentorinnen und Mentoren für die Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Derzeit sind es zehn ehrenamtliche Vormünder und 60 Mentorinnen und Mentoren. Anders als die Mentorinnen übernehmen die ehrenamtlichen Vormünder die elterliche Sorge für den jungen Menschen in allen wichtigen Entscheidungen. Dazu gehören etwa die Vertretung seiner Interessen in der Schule, gegenüber den Behörden und im Asylverfahren oder die Einwilligung in notwendige ärztliche Eingriffe. Vormünder können im Interesse ihres Mündels Einsicht in Akten nehmen und Unterschriften leisten.

"Anders als Amtsvormünder können ehrenamtliche Vormünder viel engere persönliche Kontakte zu ihrem Mündel pflegen", so Senatorin Stahmann weiter. "Für die jungen Menschen ist das eine riesige Chance, sich früh zu integrieren." Dabei steige die Zahl der jungen Leute beständig: "Noch vor zwei Jahren haben vier oder fünf Jugendliche pro Monat in Bremen Zuflucht gesucht. Heute sind es fünfmal so viele."

"Der Verein Fluchtraum ist in Bremen inzwischen fester Ansprechpartner für alle, die mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen arbeiten", sagte Claudia Schmitt, Vorsitzende von Fluchtraum Bremen. "Inzwischen wenden sich nicht nur immer mehr Bremer Bürger und Bürgerinnen an uns, weil sie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterstützen wollen, sondern auch Lehrer und Betreuer auf der Suche nach Hilfe und Rat."

Der Verein Fluchtraum existiert seit dem Jahr 2004. Er setzt sich für die Rechte minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge ein, vermittelt Mentorinnen und Mentoren sowie Einzelvormünder und organisiert darüber hinaus Informationsveranstaltungen, Beratungen und Schulungen. Derzeit leben knapp 300 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Bremen. Die erforderlichen Finanzmittel stehen trotz Haushaltssperre zur Verfügung, weil es sich bei der Vormundschaft um eine gesetzlich verpflichtete Aufgabe handelt und der Senat sich ausdrücklich darauf verständigt hat, Ausgaben für Flüchtlingspolitik von der Haushaltssperre auszunehmen.