Haushaltsbefragung zu neuer Gewos-Studie liegt vor / Baugenehmigungen liegen über dem Soll / 24 Prozent Neubremer prognostiziert
03.09.2014Bausenator Joachim Lohse zeigt sich erfreut über aktuelle Zahlen zum Bremer Wohnungsmarkt. Die Fakten stammen aus einer neuen Haushaltsbefragung des renommierten Gutachterunternehmens Gewos, das bereits im Jahr 2009 die Grundlage für die aktuelle Wohnungsbausteuerung geliefert hatte. "Die jetzigen Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass wir den Wohnungsbau in Bremen sowohl qualitativ, als auch quantitativ sehr genau steuern", erläutert Lohse. Die Ergebnisse der Haushaltsbefragung sollen jetzt in eine neue Studie zum Bremer Wohnungsmarkt münden, die derzeit erstellt wird.
Nach den neuen Ergebnissen der Gewos-Gutachter ergibt sich in Bremen bei einer im besten Fall prognostizierten Einwohnerentwicklung ein jährliches Nachfragepotenzial von 1300 Wohnungen bis 2020, 1100 Wohnungen bis 2025 und 1000 Wohnungen bis 2030. Dazu wurden in 2011 exakt 1291 Baugenehmigungen erteilt, in 2012 insgesamt 1396 vergeben und in 2013 der Rekordwert von 1614 Baugenehmigungen erreicht. "Auch in 2014 werden wir voraussichtlich die von uns selbst vorgegebene Marke von 1400 Baugenehmigungen erreichen und damit über dem neu ermittelten Soll von 1300 liegen", so Lohse.
Das höchste Bevölkerungswachstum mit teilweise mehr als sechs Prozent Zuwachs wird in der Analyse für die Stadtteile Walle, Östliche Vorstadt, Mitte, Neustadt und Woltmershausen angegeben. Damit einhergehend ist mit einem Mietanstieg von bis zu 20 Prozent in bevorzugten Lagen in Mitte und Schwachhausen zu rechnen. Durch Umzug in Neubauten werden jedoch preisgünstigere Wohnungen frei. "An der Stelle sorgen wir mit der Mietpreisbremse dafür, dass diese Wohnungen weiterhin auch für Menschen mit geringeren Einkommen bezahlbar bleiben", erklärt Bausenator Lohse.
Besonders erfreulich im Zuge der Wohnungsoffensive sei die Tatsache, dass gemäß der Analysen in die Neubauten 24 Prozent Neubremer einziehen werden. "Unsere Strategie der Einwohnergewinnung geht also auf", so Lohse. Er verweist besonders darauf, dass dies ein höchst effizienter Weg ist, um die Einkommenssituation Bremens zu verbessern und das Haushaltsdefizit zu bekämpfen.
"Alles in allem bin ich mit den Ergebnissen aus der neuen Marktanalyse sehr zufrieden", so Joachim Lohse. "Die Wohnungsbauoffensive wirkt zielgenau." Zugleich versichert der Bausenator jedoch auch, dass er das Monitoring dieser Prozesse fortführen und sogar noch vertiefen will. "Ein verknappter Wohnungsmarkt kann nicht im Interesse dieser Stadt sein." Lohse setzt dabei auf eine gesteuerte Urbanisierung Bremens. Ihm sei es wichtig, exakte Informationen über die Wohnbedürfnisse der Menschen in Bremen zu erhalten und auf dieser Basis eine exakte und qualitativ hochwertige Stadtentwicklung zu betreiben. Das werde derzeit über den Flächennutzungsplan neu definiert. "Es geht um Klasse statt Masse. Wir stellen keine Betonburgen auf die grüne Wiese, sondern bauen nachhaltig in begehrten Lagen", so Bausenator Joachim Lohse.