10.05.2000
Im Rahmen einer mit insgesamt sechs Millionen Mark ausgestatteten bundesweiten Initiative (Schule-Wirtschaft/Arbeitsleben) von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) wird jetzt mit über 500.000 DM ein bremisches Kooperationsverbundprojekt gefördert. In dem Projekt „Ökonomische denken und Handeln lernen – Jugend mit Zukunft in Bremen“ sollen Schülerinnen und Schüler besser auf ihre Berufswahl vorbereitet werden. Mehr ökonomisches Wissen bei gleichzeitiger Anwendung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sollen zu einer verstärkten Arbeits- und Lebensweltorientierung beitragen. Am Projekt beteiligt sind vier Schulen (Gesamtschule Ost, Gymnasium Horn, IS Hermannsburg und SZ Sandwehen), die Abteilung Curriculumentwicklung und Innovationsförderung des Landesinstituts für Schule (LIS) und die Universität. Die Projektleitung liegt beim Institut für arbeitsorientierte Allgemeinbildung (iaab) der Universität Bremen (Priv.Doz. Dr. Klaus Jürgen Bönkost).
Ein Team aus iaab-Mitarbeitern und Lehrern der vier beteiligten Schulen hat mit den Vorbereitungen begonnen. In engem Kontakt mit kleinen und mittelständischen Multimediaunternehmen und weiteren wirtschaftsrelevanten Institutionen werden in einer Erprobungsphase neue Lernumgebungen geschaffen und Lernmöglichkeiten für Jugendliche im Bereich der ökonomischen Bildung erschlossen. Aufbauend auf ihren bisherigen Alltags- und Lernerfahrungen sollen Schülerinnen und Schüler praxisnah auf die sich dynamisch verändernde Berufs- und Arbeitswelt vorbereitet und zu selbständiger Auseinandersetzung mit individuellen, betrieblichen und kollektiven ökonomischen Problemstellungen befähigt werden. Rund 25 kleine und mittelständische Betriebe haben sich schon bereit erklärt, Praktikums-Plätze für die jungen Leute zur Verfügung zu stellen.
Die im Rahmen des Arbeitslehre-Unterrichts seit vielen Jahren realisierte Berufswahlorientierung wird jeweils unter besonderer Berücksichtigung der beteiligten Schularten (Sek. I-Schulzentrum mit Haupt- und Realschule sowie gymnasialem Zweig, Gesamtschule, Gymnasium) curricular weiterentwickelt. Dabei werden sowohl die regionale Wirtschaftsentwicklung als auch die Veränderungen im Bereich der Berufe (Stichwort: Neue Berufe im Multimediabereich) berücksichtigt. Neue Formen des selbstgesteuerten Lernens und die systematische Einbeziehung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sollen dabei auch zu einer neuen Qualität nachhaltigen Lernens im Sinne einer Befähigung zu lebenslangem Lernen führen. Alle an dem Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler erhalten eine eigene Internetadresse.
Auf die arbeitsorientierte Allgemeinbildung in den beteiligten Schulen kommen damit neue Herausforderungen zu:
Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, den beteiligten Lehrern systematische Qualifizierungsmöglichkeiten sowohl in den Bereichen der ökonomischen Bildung und der Medienpädagogik (Mediendidaktik und Medienerziehung) als auch im Bereich der
neuen Bildungstheorien (selbstgesteuertes, lebenslanges Lernen, konstruktivistisches Lernen, Möglichkeiten und Grenzen multimedialer und telemedialer Lernumgebungen usw.) zu bieten.