16.02.2000
Die Bremer Friseurmeisterin Ayse Akdemir, die mit ihrem Mitarbeiter-Team an einem Wochenende im Monat Benefiz-Haarschneideaktionen zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei durchführt, ist jetzt mit bleibenden Eindrücken aus dem Katastrophengebiet in die Hansestadt zurückgekehrt: "In dem Gebiet in der Provinz Gölcük herrscht überall noch große Not. Die Menschen dort leben unter schwierigsten Bedingungen in Container-Unterkünften und provisorisch gezimmerten Notunterkünften. Deshalb haben sich mein Team und ich entschlossen, diese Hilfsaktion fortzusetzen, um die vom Erdbeben schwer Betroffenen zu unterstützen". In ihrem Salon "SIX Haircut 82", Vor dem Steintor 82, können sich die Bremerinnen und Bremer am Sonnabend (19.2.2000) und am Sonntag (20.2.2000) wieder kostenlos die Haare schneiden lassen und anstelle des Entgelts für die Leistung freiwillig zugunsten dieser privaten Erdbeben-Hilfe spenden.
"Diese Aktion der Friseurmeisterin und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdient Unterstützung. Ich freue mich darüber, dass die Bremerinnen und Bremer die Privatinitiative so aktiv begleiten", erklärt Bürgermeister Dr. Henning Scherf. Bei ihrem Besuch im Epizentrum des Erdbebens vom 17. August fand Ayse Akdemir zwei Familien, die sie mit jeweils 6.000 Mark unterstützte:
Die Bremer Friseurmeisterin hat sich zur Unterstützung dieser Kinder und Jugendlichen entschlossen, weil sie dann nicht in ein Heim müssen und so die Familien nicht auseinandergerissen werden: "Ich werde diese jungen Menschen jetzt auch privat unterstützen. Die weiteren Erträge aus unserer Benefiz-Haarschneideaktion werden wir anderen notleidenden Familien zukommen lassen". Ayse Akdemir ist noch sehr erschüttert darüber, was sie in dem Erdbebengebiet erlebt hat. Ihr Eindruck: "Es wird viel Hilfe geleistet, aber vielfach kommt die Hilfe auch nicht dort an, wo Unterstützung dringend erforderlich ist". Die aus der Türkei stammende Bremer Friseurmeisterin hat aber von der Krisenstabszentrale im Landratsamt Gölcük eine Bescheinigung mitgebracht, mit der ihr Landrat Adem Karahasanoglu bestätigte, dass sie den elternlosen Familien Uluuzman und Güven die jeweils 6.000 Mark übergeben hatte.